Kreuzlingen Herzrhythmusstörungen sind neben der koronaren Herzkrankheit und der Herzschwäche der häufigste Grund für eine Aufnahme ins Krankenhaus. Über 100.000 Menschen in der Schweiz und 1,5 bis 2 Millionen in Deutschland leiden allein an Vorhofflimmern. Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltenden Rhythmusstörung. Das Risiko steigt mit dem Lebensalter. Im Alter von 75 Jahren ist etwa jeder Zehnte betroffen. Vorhofflimmern an sich ist nicht lebensbedrohlich. Unbehandelt drohen jedoch ernste Folgen: Schlaganfall und Herzschwäche. Solche und andere Rhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln, kann chronisches Leiden ersparen. Dass eine erste Kontrolle sehr einfach durch eine Selbstmessung des Pulses am Handgelenk erfolgen kann, steht im Zentrum einer neuen weltweiten Awareness-Kampagne #PULSEDAY. Diese hat am 1. März gestartet und soll künftig jedes Jahr stattfinden. Ziel ist es, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung von Herzrhythmusstörungen zu stärken, um unbehandelte Rhythmusstörungen zu vermeiden. «Wer seinen Puls regelmässig kontrolliert, kann bei Unregelmässigkeiten sofort reagieren und diese von seiner Ärztin oder Arzt abklären lassen» erklärte Dr. Sonia Busch, Chefärztin Elektrophysiologie bei ihrem Vortrag. Auch die Aufzeichnung von Elektrokardiogrammen (EKG) durch Smart Watches seien hilfreich, um Herzrhythmusstörungen zu erkennen. «Jedoch ist die Rhythmusbestätigung durch einen Arzt für die Diagnose erforderlich.» Nach jahrzehntelanger Forschung wird nun anerkannt, dass Vorhofflimmern in den meisten Fällen im Innern oder in der Nähe der Pulmonalvenen ausgelöst wird. Diese Venen münden im linken Vorhof. Mit Kathetern kann das verantwortliche Gewebe verödet werden. Da der Ursprungsherd in den Pulmonalvenen liegt, spricht man von einer Pulmonalvenenisolation. «Dank neuesten Technologien wird dieses Verfahren für unsere Patientinnen und Patienten immer wirksamer und sicherer», sagte Dr. Busch beim Publikumsvortrag. Hier geht’s zum Artikel